35mm

Welche Brennweite ist die Richtige? Oder die Beste? Oder auch die Vielseitigste?
Bereits in der Anfangszeit meines fotografischen Daseins hat sich der leichte Weitwinkelbereich durchgesetzt. 35mm Brennweite fühlen sich richtig an. Das liegt wahrscheinlich an den vielen Tausenden Fotos, die ich im Laufe der Zeit mit dieser Brennweite geschossen habe. Auch 28mm ist eine interessante Brennweite, die etwas mehr aufs Bild bringt, mir persönlich aber schon zu weitwinklig ist. Ein 50mm Objektiv erschien mir schon immer etwas langweilig, auch wenn es dem Blickwinkel des menschlichen Auges (ca.45mm) am nächsten kommt. Beim 50er braucht es, je nach Objekt, eine gewisse Distanz. Nicht immer kann man so eine Flucht einhalten oder erreichen, die 50mm verlangen. Die Beste Mitte ist hier also 35mm. Da es außerhalb von 28, 35 und 50mm auch noch einen viel größeren Bereich, unterschiedlicher Brennweiten für verschiedene Anforderungen gibt, muss man sich die Frage stellen, was man eigentlich hauptsächlich fotografiert. Ein Architekturfotograf wird oft mit 35mm nicht das aufs Bild bekommen, was er gerne hätte. Hier braucht es 28mm abwärts. Beispielsweise ein 14-24mm Objektiv. Einem Sportfotografen würde sich das Motiv in den meisten Fällen im Bild verlieren, wenn er ein 35er verwendet. Je nach Abstand zum Objekt geht es bei 70mm los, nicht selten werden hier 400, 600, oder gar 800mm verwendet oder gebraucht. Für einen breiten Teil meiner Anforderungen, sind 35mm einfach vielseitig. Dokumentarisch hat diese Brennweise alles was ich brauche. Ein Portrait mit der leichten Weitwinkelwirkung eines 35ers zeigt immer eine gewisse Nähe zur Person. Mittlerweile kann ich mir vor dem Blick durch den Sucher vorstellen, wie ein Bild wirkt, von wo aus ich es aufnehmen muss und in welchem Verhältnis der Vorder- und Hintergrund zu meinem Objekt steht.
Schön, dass es 35mm gibt!